Unsere Puppenspieler


 

heiko


Betreutes Puppenspiel

Methode zur Beschäftigung von alten, auch sehr alten Menschen, behinderten Menschen mit leichter Demenz und Zeitverwirrtheit.
 

Zielgruppe:

SeniorenInnen und ältere Behinderte, welche in Heimen oder anderen Einrichtungen wie „Betreutes Wohnen“, Tagesgruppen etc. betreut werden. Diese können auch eine beginnende Demenz haben, zeitverwirrt sein und Wahnvorstellungen haben.
 

Anliegen der Methode:

Alte Menschen in Betreuungseinrichtungen sind körperlich gut versorgt. Aus Zeit- und Kostengründen kann ihnen aber keine weitere Betreuung zuteil werden. Das „ Betreute Puppenspiel“ soll Gruppen einen gestalteten Umgang mit dem gegenwärtigen Leben bieten. Ein Abgleiten in ein ständiges Dahindämmern soll vermieden werden. „Betreutes Puppenspiel“ ist eine Entwicklungsmethode für kurzzeitiges geistiges Erwachen und Erinnern, der Gesprächsführung und für das Abrufen von Gelerntem wie Lieder und Gedichte.

Über die Handpuppen erhalten die oft sehr einsamen Menschen Zuwendung. Geschieht dies durch Betreuer, welche von außerhalb des Betreuungsbereiches kommen, werden gleichzeitig die Freuden eines netten Besuchs erfüllt.


Ziele der Methode:

Wiederherstellung oder Verbesserung des Gruppengefühls

Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation

Verhindern eines Rückzugs in das Vegetieren

Reduktion physisch Zwangsverhalten

Bewußtes Arbeiten mit dem Langzeitgedächtnis

Reduktion von Streß

Bewältigung von Problemen mit der Gruppe


„ Wenn das Teufelchen die Pechmarie heiratet “

 

 

Die bösen Rollen spielt am liebsten: Frau Paffmann, orangefarbenes T-Shirt über dem blauen Rock mit weißen Punkten und der grauen Wollhose, sitzt mit ihren Schlappen im Rollstuhl. Das feuerrote Teufelchen, ihre Lieblingspuppe, hat auf ihrem Dekolleté Platz gefunden. Gemeinsam mit Frau Kiesinger und Frau Hagedorn spielt sie das Märchen „ Frau Holle“. Sie hat sich gleich die Puppe der „ Pechmarie“ gesichert. „ Man blamiert sich ja hier“ zischt sie aus dem Mundwinkel in Richtung Frau Kiesinger, die Neue, ist erst seit ein paar Monaten in der Puppenspielgruppe des großen Dresdner Seniorenheimes. Mit verkniffener Miene preßt sie die lieblichen Sätze der Goldmarie hervor. Frau Holle alias Frau Hagedorn bringt den gütigen Ausgleich in das verfeindete Schwesternpaar. Teufelchen und Pechmarie heiraten schließlich auf dem Dekolleté von Frau Paffmann. Beim Volkslied „ Keiner schöner Land“ versucht sich dann die 75jährige auf der Mundharmonika. Schimpfend gibt sie auf. „ Das ist doch kein C-Dur hier!“

Die achtköpfige Gruppe ist seit anderthalb Jahren mit Feuereifer bei der Sache. Nur wenn es zu hoch hergeht, muss Gruppenleiterin Ursula Rack mit ihrer Kasper-Puppe dazwischen gehen und Frieden stiften. Die alten Frauen legen ihre ganze Persönlichkeit in das Puppenspiel. Im Fundus des Vereins „anderes management“ stehen 70 „Dresdner Künstlerpuppen“ und 32 verschiedene Spieltiere aus Plüsch zur Verfügung. Zur Zeit werden Senioren und Behinderte durch drei Puppenspieler-Gruppen auf diese Weise betreut.
 


 

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